Poetry Slam – der moderne Dichter*innen- und Autor*innenwettstreit ist längst nicht mehr Underground. Was in den 1980er-Jahren in einer Kneipe in Chicago begann und irgendwann in den 90ern nach Deutschland herüberschwappte – Hobbyautor*innen tragen selbstverfasste Texte im Wettbewerb gegeneinander vor und werden von einer zufällig ausgewählten Publikumsjury bewertet – füllt heute Veranstaltungssäle mit vierstelligen Publikumszahlen, YouTube-Klickzahlen von Auftrittsvideos gehen in die Millionen. Die deutschsprachige Slamszene gilt mittlerweile als die größte der Welt. Professionelle Slammer*innen werden zu Rockstars und touren über die Bühnen des deutschsprachigen Raums – die vielfältiger kaum sein können: Von kleinen Eckkneipen und Jugendzentren über unabhängige Theater zu großen Veranstaltungshallen, Opernhäusern und vereinzelt sogar Fußballstadien oder die Hamburger Elbphilharmonie.
Selbst seit vielen Jahren aktiver Slam Poet, begleite ich die Szene auch als Fotograf. Mein Langzeitprojekt »SLAM« zeigt die deutschsprachige Poetry-Slam-Szene vor und hinter den Kulissen – von runtergerockten Stadtrand-Backstages über die großen Best-of-Poetry-Slam-Bühnen bis zu Landes- und den deutschsprachigen Meisterschaften.